Aufgabe 1.17

1. Beweisen Sie: Wenn eine quadratische Matrix A \in M_{nn}(\mathbb{K}) eine Zeile oder Spalte enthält, die nur aus Nullen besteht, dann ist A nicht invertierbar.

2. Geben Sie ein Beispiel für eine Matrix A \in M_{22}(\mathbb{R}), deren Einträge alle \ne 0 sind, und die nicht invertierbar ist. Wie in der Mathematik üblich, müssen Sie begründen, warum A nicht invertierbar sein kann.

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\underline{Behauptung}
\underline{1.1.1} Sei A\in M_{nn}(\mathbb{K}), so gilt AB=BA=I_{ij}=[i_{ij}]

A=\left(\begin{matrix} a_{11} & \dots & a_{1n}\\ \vdots & \ddots & \vdots\\  a_{n1} & \dots & a_{nn} \end{matrix}\right)= [a_{ij}] B=\left(\begin{matrix} b_{11} & \dots & b_{1n}\\ \vdots & \ddots & \vdots\\  b_{n1} & \dots & b_{nn} \end{matrix}\right)= [b_{ij}]

\underline{Beweis}
\underline{1.1.2} Sei die i-te Zeile von A eine Nullzeile.

Allgemein ergeben sich die Koeffizienten von I_n, bei AB als
i_{ij}=\sum\limits_{k=1}^{n} a_{ik}b_{kj}=a_{i1}\cdot b_{1j}+a_{i2}\cdot b_{2j}+\dots+a_{in}\cdot b_{nj}
Das Diagonalelement i_{ii} ergibt sich nun bei AB als

(1)   \begin{align*} i_{ii}=\sum\limits_{k=1}^{n} a_{ik}b_{ki}&=a_{i1}\cdot b_{1i}+a_{i2}\cdot b_{2i}+\dots+a_{in}\cdot b_{ni}\\ &=0\cdot b_{1i}+0\cdot b_{2i}+\dots+0\cdot b_{ni}\\ &=0 \end{align*}

Da nun die Koeffizienten auf der Hautdiagonale von I_n, alle eins entsprechen auch i_{ii}, haben wir einen Widerspruch herbeigeführt, denn in jedem Körper gilt 1\neq 0.
Nun haben wir unsere Behauptung widerlegt.

Katarina
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Katarina

\underline{Behauptung}
\underline{1.2.1} Sei A\in M_{nn}(\mathbb{K}), so gilt BA=AB=I_{ij}=[i_{ij}]

A=\left(\begin{matrix} a_{11} & \dots & a_{1n}\\ \vdots & \ddots & \vdots\\  a_{n1} & \dots & a_{nn} \end{matrix}\right)= [a_{ij}] B=\left(\begin{matrix} b_{11} & \dots & b_{1n}\\ \vdots & \ddots & \vdots\\  b_{n1} & \dots & b_{nn} \end{matrix}\right)= [b_{ij}]

\underline{Beweis}
\underline{1.2.2} Sei die j-te Spalte von A eine Nullspalte.

Allgemein ergeben sich die Koeffizienten von I_n, bei BA als
i_{ij}=\sum\limits_{k=1}^{n} b_{ik}a_{kj}=b_{i1}\cdot a_{1j}+b_{i2}\cdot a_{2j}+\dots+b_{in}\cdot a_{nj}
Das Diagonalelement i_{jj} ergibt sich nun bei BA als

(1)   \begin{align*} i_{jj}=\sum\limits_{k=1}^{n} b_{jk}a_{kj}&=b_{j1}\cdot a_{1j}+b_{j2}\cdot a_{2j}+\dots+b_{jn}\cdot a_{nj}\\ &=b_{j1}\cdot 0+b_{j2}\cdot 0+\dots+b_{jn}\cdot 0\\ &=0 \end{align*}

Da nun die Koeffizienten auf der Hautdiagonale von I_n, alle eins entsprechen auch i_{jj}, haben wir einen Widerspruch herbeigeführt, denn in jedem Körper gilt 1\neq 0.
Nun haben wir unsere Behauptung widerlegt.

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2.1 \underline{Definition}
Als invertierbar gilt eine Matrix A, falls es eine Kehrmatrix B gibt, so dass gilt: BA=AB=I_2 (in dem Fall I_2, allgemein I_n)
2.2 \underline{Annahme}
Sei A=\left\begin{pmatrix} 1 & 1\\2 & 2\end{pmatrix}\right und B=\left\begin{pmatrix} b_1 & b_2\\ b_3 & b_4\\ \end{pmatrix}\right, so gibt es eine Matrix B, dass gilt:
BA=AB=\left\begin{pmatrix} 1 & 1\\ 2 & 2\end{pmatrix}\right\cdot \left\begin{pmatrix} b_1 & b_2\\ b_3 & b_4\end{pmatrix}\right= \left\begin{pmatrix} 1\cdot (b_1+b_3) & 1\cdot(b_2+b_4)\\ 2\cdot (b_1+b_3) & 2\cdot (b_2+b_4)\end{pmatrix}\right=\left\begin{pmatrix} 1 & 0\\ 0 & 1\end{pmatrix}\right=I_2
2.3 \underline{Beweis}
Laut unserer Annahme, muss 1\cdot (b_1+b_3)=2\cdot (b_2+b_4)=1 und 1\cdot(b_2+b_4)=2\cdot (b_1+b_3)=0 sein.

So muss 2\cdot (b_2+b_4)=2\cdot 1\cdot (b_2+b_4)=1=2\cdot 0

1=2\cdot 0 ist eine falsche Aussage, da in jedem Körper gilt: a\cdot 0=0.
Somit haben wir unserer Annahme es gäbe eine Matrix B mit BA=AB=I_2 widerlegt. Daraus folgt, dass A nicht invertierbar ist.