Aufgabe 1.7

Wahr oder falsch? Begründe jeweils kurz.

(1) Wenn X eine echte Teilmenge einer Menge Y ist (d.h. X \subseteq Y, aber X \ne Y), dann gibt es keine bijektive Abbildung von X nach Y.

(2) Sind X und Y endliche Mengen, und ist \vert X \vert > \vert Y\vert, so ist jede Abbildung von X nach Y surjektiv.

(3) Ist X eine endliche Menge, so gibt es keine bijektive Abbildung von X nach X \times X.

(4) Invers zu \begin{pmatrix}1&3 \\ 1 & 4 \end {pmatrix} ist \begin{pmatrix}4&-3 \\ -1 & 1 \end {pmatrix}.

(5) Sei X eine Menge, und seien f:X \to Y und g:Y \to X Abbildungen. Dann gilt {\rm Bild}(g \circ f) \subseteq {\rm Bild}(g).

(6) Seien f: \mathbb{R} \to \mathbb{R}, f(x)=x^2 und g: \mathbb{R} \to \mathbb{R}, f(x)=x^3 für alle x \in \mathbb{R}. Dann gilt (f \circ g)(x)=x^5 für alle x \in \mathbb{R}.

(7) Sei f: \mathbb{N} \to \mathbb{N}_0, f(x)=x-1 für alle x \in \mathbb{N}, und sei g: \mathbb{N} \to \mathbb{N}, g(x)=x+1 für alle x \in \mathbb{N}. Dann ist f \circ g definiert, und (f \circ g)(x)=x für alle x \in \mathbb{N}.

(8) Seien X und Y Mengen, und sei \vert X \times Y\vert = p, wobei p eine Primzahl ist. Dann enthält X oder Y genau ein Element.

(9) Seien X und Y Mengen. Wenn X \cup Y = X \cap Y, so folgt X=Y.

(10) Seien L, \, M, \, N Mengen. Dann gilt L \times (M \times N)= (L \times M) \times N.

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Teil 1:
Die Aussage ist wahr.
Beweis:
(1) Aus „X ist eine echte Teilmenge von Y“ folgt: |X| < |Y|
(2) Da in einer Abbildung jedes Element einer Menge nur ein Bild unter f besitzt, kann wegen (1) nicht jedes Element aus Y ein Urbild in X unter f besitzen.
Es folgt: Nicht jedes Element aus Y liegt im Bild von f. Die Abbildung ist folglich nicht surjektiv und damit auch nicht bijektiv.

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Teil 2:
Die Aussage ist falsch.

Wir widerlegen die Aussage durch ein Gegenbeispiel:
Es sei X := { x_1, x_2, x_3, x_4, x_5, x_6} und Y := {y_1, y_2}. Für alle x_i\in X sei f (x_i) = y_1.
Dann liegt y_2 nicht im Bild von X unter f und ist folglich nicht surjektiv.

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Teil 3:
Die Aussage ist falsch.
Wir widerlegen die Aussage durch ein Gegenbeispiel:
Es sei X := {x_1}. Dann ist die Produktmenge X \times X := {(x_1, x_1)}. Ferner sei f(x_i) = (x_i, x_i), weshalb f(x_1) = (x_1, x_1) ist.
Hieraus folgt: Die Abbildung ist surjektiv, weil das einzige Element aus X \times X, nämlich (x_1, x_1), im Bild von f liegt und somit jedes Element aus X \times X ein Urbild unter f in X besitzt.
Des Weiteren folgt: f ist injektiv, weil das einzige Bild (x_1, x_1) aus X \times X genau ein Urbild unter f besitzt, und zwar x_1 \in X.
Es folgt: Die Abbildung ist surjektiv und injektiv und damit bijektiv.

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Teil 8:
Die Aussage ist wahr.
Da |X x Y| = |X| x |Y| = p gilt, kann es nur zwei Fälle geben:
Fall 1: |X| = 1 und |Y| = p
Fall 2: |X| = p und |Y| = 1
Begründung: Eine Primzahl p ist nur durch 1 und sich selbst teilbar, deshalb ist nur 1 \cdot p = p oder p \cdot1 = p wahr.

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Teil 6:
Die Aussage ist falsch.
Nach Aufgabenstellung gilt für alle x \in R:
(f \circ g)(x) = f(g(x) = f(x^3) = (x^3)^2 = x^6
Da x^6 \neq x^5 ist, ist die Aussage falsch.

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Alexander

Teil 7:
Die Aussage ist wahr.
1. Der Wertebereich von g ist gleich dem Definitionsbereich von f, da beide N sind. Es folgt: f \circ g ist definiert.
2. (f \circ g) (x) = f(g(x)) = f(x+1) = (x + 1) - 1 = x
Für alle x \in N gilt: (f \circ g)(x) = x

Alexander
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Alexander

Teil 5:
Die Aussage ist wahr.
(g \circ f)(x) = g(f(x))
Aus f(X) ist eine Teilmenge von Y folgt: |Y| \geq |f(X)|
Deswegen und da g eine Funktion ist und somit linkstotal, hat g mindestens so viele Bilder in X wie (g \circ f) . Es folgt: (g \circ f) ist eine Teilmenge von Bild (g).

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Teil 9:
Annahme: X \cup Y = X \cap Y
zu zeigen: X = Y
Die Aussage ist wahr.

Fall 1: X und Y sind nicht-leere Mengen
X \cup Y = X \cap Y \Leftrightarrow \forall x: x \in X \cup Y \Leftrightarrow  x \in X \cap Y \Leftrightarrow \forall x: x \in X \vee  x \in Y \Leftrightarrow \forall x: x \in X \wedge  x \in Y

zu zeigen: \forall x: x \in X => x \in Y \wedge \forall x: x \in Y => x \in X

Es sei x fest aber beliebig und es sei x \in X:
x \in X \Leftrightarrow x \in X \wedge x \in Y \Leftrightarrow x \in Y

Es sei x fest aber beliebig und es sei x \in Y:
x \in Y \Leftrightarrow x \in X \wedge x \in Y \Leftrightarrow x \in X
Die Aussage ist wahr, da jedes x Element von X und Element von Y ist.

Fall 2: X und Y sind leere Mengen
Sind X und Y leere Mengen gilt die Annahme X \cup Y = X \cap Y und die Mengengleichheit X = Y = {}. Auch in diesem Fall ist die Aussage wahr.

Fall 3: Entweder X oder Y ist eine leere Menge
In diesem Fall ist die Annahme nicht erfüllt, da dann X \cup Y \neq X \cap Y

Alexander
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Teil 10:
Die Aussage ist falsch.
(L \times M) \times N enthält Elemente der Darstellung ((l, m), n), die Menge L \times (M \times N) enthält Elemente der Darstellung (l, (m, n)). Somit gilt: (L \times M) \times N \neq L \times (M \times N)
Das kartesische Produkt ist also nicht assoziativ.